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Räume

Welche Räume können für Lernzeiten genutzt werden?

Welche Räume für Lernzeiten genutzt werden, hängt vor allem davon ab, welches Raumprinzip die Schule verfolgt. Hier werden grundsätzlich das "Klassenraumprinzip" und das "Lehrer/innen-Raumprinzip" unterschieden. Beim "Klassenraumprinzip" bleibt die Klasse in ihrem Klassenraum und arbeitet dort oder in den benachbarten Parallelklassen. Beim "Lehrer/innen-Raumprinzip" arbeiten die Lernenden in den entsprechenden Räumen, die einer oder mehreren Lehrkräften zugeordnet sind.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Fachraumprinzip. Hierbei arbeiten die Lernenden in thematisch ausgestatteten Räumen (z. B. Mathematik-Raum, Englisch-Raum), die von entsprechenden Fachlehrkräften betreut werden und von der Fachschaft mit Materialien ausgestattet sind.

Selbstverständlich ist die Nutzung von weiteren Räumen für Lernzeiten (z. B. Bibliothek, Selbstlernzentrum, Lernbüro, Differenzierungs- oder Beratungsräume, eigene Schreibtisch-Arbeitsplätze für alle Schülerinnen und Schüler) möglich. In diesem Zusammenhang sollten Vereinbarungen zur Aufsicht und zur Zuweisung zu diesen Räumen getroffen werden. Schulen arbeiten zur Orientierung für die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel mit so genannten „Flurkarten“, „Draußenarbeitspässen“, „Namensklammern“ oder Ähnlichem.

Dabei können Digitalisierungsprozesse bei entsprechender schulischer Infrastruktur Einfluss auf die Raumstruktur haben, weil sich die Ausstattung der Räume anpassen lässt (ggf. können Selbstlernmaterialien digital zur Verfügung gestellt werden). Die Verlagerung der Materialien in digitale Formen kann auch Raumkonzepte entzerren, weil die Schülerinnen und Schüler mobiler sind. Zudem können Kolleginnen und Kollegen durch digitale Settings die Schülerinnen und Schüler in variabler Art und Weise  unterstützen, bspw. durch Video-Konferenzen, Chats oder weitere digitale Angebote. Die Erfahrungen des Distanzlernens können in dieser Form auch positiv im Präsenzlernen eingebracht werden.

Denkbar ist bei Lernzeiten auch die Einbeziehung von Räumen an außerschulischen Lernorten wie zum Beispiel in benachbarten Jugendeinrichtungen, Volkshochschulen, Bibliotheken, kirchlichen Einrichtungen usw. In diesem Fall müssen mit den Beteiligten Vereinbarungen zur Aufsicht getroffen und das Einverständnis der Erziehungsberechtigten eingeholt werden. Auch hierbei sollte eine digitale Verzahnung (bspw. durch Video-Konferenzen) mit externen Einrichtungen, Partnern, anderen Schulen und Experten mitgedacht werden, zumal diese eine Vielzahl von neuen ortsunabhängigen Möglichkeiten schafft.

Wie können die Räume gestaltet werden?

Eine sinnvolle Raumgestaltung ermöglicht individuell ertragreiche Lernzeiten. Dabei kann der Raum als „Dritter Pädagoge“ betrachtet werden. Günstig erweisen sich dafür natürlich Räume, die alleine für Lernzeiten hergerichtet und benutzt werden können. Dies ist an den meisten Schulen schwer zu realisieren, weil nicht so viele Räume zur Verfügung stehen und eine Doppelnutzung notwendig wird. Viele Schulen haben einige Räume als Selbstlernzentren umfunktioniert.

Verschiedene Lernbereiche sind zu sehen.   Schülerinnen sitzen auf dem Boden   Schülerinnen sitzen im Flüstersitz   Lerngruppe steht an rundem Tisch     

An Klassenräume angrenzende Differenzierungsräume sind Rückzugsorte für die Arbeit in der Kleingruppe oder mit dem Partner. Hier kann Aktivitäten nachgegangen werden, die geräuschvoller sind: Diskussionen, Einüben von Rollenspielen, Lesetandems sind Beispiele hierfür.   Schüler am PC Arbeitsplatz.   Lerngruppe nutzt den Schrank als Schreibunterlage.   Ordner in unterscheidlichen Farben.

Fotos aus der Gesamtschule Lohmar, die kommentierte Bildergalerie öffnet sich beim Klick auf ein Foto.

Räume, die für Lernzeiten genutzt werden, sollten demzufolge die Möglichkeit bieten, Tische, Stühle und unter Umständen auch Regale einfach verschieben zu können, um unterschiedlichen Lern- und Sozialformen zu ermöglichen. Flexibel gestaltbare Sitzordnungen unterstützen pädagogische Anforderungen und Erfordernisse. Sie sollten daher an diese angepasst werden und nicht umgekehrt. 

Als praktisch haben sich Regale erwiesen, die als Raumteiler dienen. Da für Selbstlern- und Differenzierungszwecke mit unterschiedlichem Material gearbeitet wird, benötigen die Räume viele Regale oder Schränke als Stauraum. Im Sinne einer vorbereiteten Lernumgebung muss ausreichend Material zur Verfügung stehen. Die Ansprüche an das Material sind vielfältig. Es sollte vor allem für eine eigenständige Bearbeitung geeignet sein, Selbstkontrollmöglichkeiten bieten, mehrere Sinneskanäle ansprechen. Insbesondere für die Bereitstellung von auditiven, visuellen oder audio-visuellen Angeboten eignen sich unter Berücksichtigung des Datenschutzes Lernplattformen wie Moodle, Cloud-Dienste etc. Videokonferenztools ermöglichen die Einrichtung zusätzlicher digitaler Räume. Beispielsweise können Schülerinnen und Schüler, auch aus unterschiedlichen Lerngruppen, sich in Teilkonferenzen treffen, um gemeinsam an Lernaufgaben zu arbeiten.

Daneben wird Platz für die Raumorganisation benötigt. In der Praxis gibt es Uhren zur Ritualisierung und Strukturierung der Lernzeit. Weiterhin sollte es Platz für Übersichtslisten geben, auf denen allgemeine Regeln visualisiert sind oder der Ort der Arbeit vermerkt werden kann (innerhalb oder außerhalb des Klassenraums). Neben den organisatorischen Listen kann auch über das Aushängen inhaltlicher Listen nachgedacht werden, z. B. die jeweiligen Kompetenzraster, Lernjobs und Wochenpläne.

Plakat zum Lernbüro.   Schüler arbeiten im Flur   Hohe Regale dienen als Raumteiler.   Platz für Einzelarbeit.     

Fotos aus der Gesamtschule Lohmar, die kommentierte Bildergalerie öffnet sich beim Klick auf ein Foto.

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